Marktheidenfeld, 22. Januar 2014

Schließung des Lichtspielhauses - der Anfang vom Ende!

Zu Recht gehen viele auf die Barrikaden, wenn es um die Verlängerung der Sperrzeit des Lichtspielhauses und anderer Gastrobetriebe und damit infolge um deren unvermeidbare Schließung geht. Doch hier geht es nicht nur um den möglichen Verlust einer Kultstätte, sondern um vieles mehr!

Der Vorsitzende des Kreisverbandes der FDP Main-Spessart, der Wirtschaftsjurist und Immobilienexperte Helge Norbert Ziegler, zugleich Vorstand des wohl größten gewerblichen Immobilienverbandes in Deutschland, erinnert daran, dass im Main-Spessart-Kreis bis zum Jahr 2030 ein Bevölkerungsschwund von bis zu 20 \% prognostiziert wird. Diesem nur mit Attraktionen für Urlaubsgäste entgegnen zu wollen, wäre naiv. Es muss viel mehr getan werden. Zu allererst gilt es, die Innenstadt attraktiver zu gestalten und den Einzelhandel zu stärken. Als weiteres sind die tatkräftigen Unternehmen und Gewerbesteuerzahler in ein Gesamtkonzept einzubinden, das die Attraktivität der Stadt fördert und ihre Anziehungskraft für neue qualifizierte Mitarbeiter stärkt. Zudem sind unbedingt neue Betriebe anzuziehen. Viele der in Marktheidenfeld arbeitenden Berufstätigen pendeln am Morgen von außen in die Stadt und am Abend wieder zurück nach Hause. Dies zum einen, weil nicht genügend Wohnraum vorhanden ist, zum anderen, weil offensichtlich die Attraktivität nicht groß genug ist, nach hier umzuziehen. Daran muss die Stadt unbedingt arbeiten.
 

Jedoch der wohl wichtigste Punkt ist es, Marktheidenfeld für die Jugend (heute zählen sich auch noch fitte 40jährige dazu) interessanter zu gestalten. Dafür genügt es nicht, eine Stadtbücherei in der Innenstadt zu bauen. Es muss erreicht werden, dass die Jugend nicht aus Marktheidenfeld vertrieben wird und sich andere Kultstätten außerhalb Marktheidenfelds sucht. Der Gedanke, von Marktheidenfeld wegzuziehen, ist dann nicht mehr fern. Andererseits müssen junge Leute, die außerorts studieren, durch attraktive Angebote angeregt werden, wieder nach Marktheidenfeld zurückzukommen. Was sollte der Magnet für sie sein? Eine alternde Innenstadt, nicht vorhandene Locations oder solche, die schon um 01:00 Uhr schließen? Nein! Eine Schließung des Lichtspielhauses, des Holzwurm usw. würde fatale Folgen haben, auch auf die „reifere Jugend“, die auch gerne das LSH aufsucht. Und auf den Einzelhandel, auf die Arbeitsmarktsituation, auf die Attraktivität der hier ansässigen Firmen, auf den Immobilienmarkt, auf abnehmendes Interesse von Firmen, sich hier anzusiedeln, einfach auf alles, was für eine interessante Stadt wichtig ist. Die zum Teil schon etwas älteren Stadtväter mögen sich nicht erneut von der Bürgermeisterin instrumentalisieren lassen (es sei nur an die gescheiterte Fußgängerzone erinnert) und gut überlegen, ob sie dem Ruhebedürfnis einiger weniger Anwohner mehr Gewicht geben, als der Gesamtattraktivität der Stadt Marktheidenfeld. Denn dann würde der Bevölkerungsschwund noch stärker ins Gewicht fallen, als prognostiziert. Die Folgen wären fatal - eben der Anfang vom Ende!


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